SaaS-Anwendungen (Software as a Service) wie Salesforce, Workday, ServiceNow oder Zendesk sind aus modernen IT-Landschaften kaum mehr wegzudenken. Sie bieten Skalierbarkeit, schnelle Einführung und geringe Betriebsaufwände – gleichzeitig stellen sie Unternehmen vor die Herausforderung, sie sauber in bestehende Systeme wie ERP, DMS, OT, oder On-Premise-Datenbanken zu integrieren.
Denn: Ohne durchgängige Integration entstehen Datensilos, Doppelpflege und Medienbrüche – mit negativen Auswirkungen auf Effizienz, Datenqualität und Nutzererlebnis.
Welche Besonderheiten haben SaaS-Anwendungen?
SaaS-Lösungen sind cloudbasiert und laufen außerhalb der eigenen Infrastruktur. Das bringt Vorteile – aber auch Integrationsbesonderheiten:
- Kommunikation erfolgt typischerweise über REST-APIs
- Authentifizierung via OAuth 2.0 oder API-Keys
- Datenformate: meist JSON, seltener XML
- Updates erfolgen automatisiert – ohne direkten Einfluss der IT
- Keine direkte Datenbankverbindung möglich (nur über APIs)
Das bedeutet: Die Integration muss über standardisierte Schnittstellen erfolgen – und sollte so gestaltet sein, dass sie auch mit Systemänderungen der Anbieter (z. B. API-Versionen) umgehen kann.
Typische Integrationsszenarien
Salesforce ↔ ERP-System
- Übertragung von Angebotsdaten, Kundeninformationen oder Auftragsstatus
- Datenmapping zwischen CRM-Feldern und ERP-Strukturen
- Automatisierte Synchronisation von Kontakten, Leads und Rechnungen
Workday ↔ DMS oder HR-System
- Synchronisierung von Mitarbeiterakten, Abwesenheiten oder Organigrammen
- Bereitstellung von Gehaltsabrechnungen im DMS
- Integration mit Reporting-Systemen oder Dashboards
SaaS ↔ OT-Systeme
- Einbindung von operativen Daten aus Fertigung oder Logistik in Workflows
- Trigger von Workflows bei physischen Ereignissen (z. B. Maschinenausfall)
Integrationstechniken im Überblick
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Methode |
Beschreibung |
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API-Integration |
REST-basierter Zugriff, JSON-Daten, OAuth-Sicherheit |
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Webhooks |
Ereignisbasierte Anbindung (z. B. bei Statuswechseln oder neuen Datensätzen) |
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Batch-Verarbeitung |
Periodischer Datenexport und -import über strukturierte Dateien |
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Middleware- oder Gateway-Lösungen |
Übersetzen, Routen und Transformieren von Datenströmen |
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Low Code / No Code |
Nutzung vorkonfigurierter Konnektoren für schnelle, konfigurierbare Anbindung |
Wichtige Aspekte bei der Umsetzung
- Datenmapping: Feldzuordnungen müssen präzise abgestimmt und regelmäßig aktualisiert werden.
- Monitoring & Fehlerhandling: Was passiert, wenn ein Datensatz fehlt oder die API nicht verfügbar ist?
- Governance & Sicherheit: Wer darf was tun? Wie wird Zugriff geregelt? Welche Daten dürfen synchronisiert werden?
- Versionsmanagement: SaaS-Anbieter verändern ihre APIs regelmäßig – Integrationen müssen darauf vorbereitet sein.
- Performance & Skalierung: Wie oft dürfen APIs abgefragt werden? Gibt es Ratenlimits?
Vorteile einer durchdachten SaaS-Integration
- Automatisierung von Prozessen zwischen Cloud und On-Premise
- Verbesserte Datenqualität durch konsistente Systeme
- Geringere manuelle Aufwände für Fachabteilungen
- Schneller Zugriff auf aktuelle Informationen (z. B. für Vertrieb, Personal, Controlling)
- Erfüllung von Compliance-Vorgaben (z. B. DSGVO, XRechnung, KRITIS)
Gerade im German Mittelstand, bei Hidden Champions oder in der öffentlichen Verwaltung, wo verschiedene Altsysteme auf moderne SaaS-Lösungen treffen, ist saubere Integration entscheidend.
Fazit
SaaS-Anwendungen bringen neue Möglichkeiten – aber auch Integrationsbedarf. Wer Salesforce, Workday & Co. richtig einbindet, schafft durchgängige Prozesse, verbessert die Datenlage und steigert die Produktivität. Entscheidend ist eine technisch saubere, skalierbare und wartbare Verbindung zu bestehenden Systemen – von der Authentifizierung bis zum Monitoring.
Tags:
Cloud