Ein Cloud Connector ist eine technische Komponente, die lokale Systeme mit Cloud-Anwendungen sicher und kontrolliert verbindet. Er ermöglicht es Organisationen, Daten und Prozesse über Systemgrenzen hinweg zu integrieren – ohne dabei lokale IT-Infrastrukturen zu gefährden oder Kompromisse bei Sicherheit und Datenhoheit einzugehen.
In Zeiten hybrider IT-Landschaften, in denen ERP, DMS, OT-Systeme oder Fachverfahren lokal betrieben und gleichzeitig Cloud-Dienste genutzt werden, gewinnt der Cloud Connector als Bindeglied zunehmend an Bedeutung.
Welche Aufgaben übernimmt ein Cloud Connector?
Ein Cloud Connector vermittelt zwischen interner Systemwelt (On-Premise) und externer Cloud – etwa SaaS-Diensten, Plattformlösungen oder Datenservices. Er übernimmt dabei Funktionen wie:
- Verschlüsselte Datenübertragung zwischen lokalen und cloudbasierten Anwendungen
- Routing von REST- oder SOAP-APIs über sichere Tunnelverbindungen
- Nutzer- und Rollenbasierte Zugriffskontrolle
- Transformation von Datenformaten (z. B. JSON ↔ XML)
- Monitoring und Logging der Datenflüsse
- Einhaltung von Compliance- und Sicherheitsrichtlinien
Ein Cloud Connector kann als Softwaredienst auf einem Server in der DMZ, als Container-Komponente oder eingebettet in Middleware-Umgebungen betrieben werden.
Warum ist ein Cloud Connector sinnvoll?
Die Integration zwischen Cloud und On-Premise bringt spezifische Anforderungen mit sich:
- Unternehmensdaten sollen nicht ungefiltert in die Cloud gelangen
- Zugriff auf lokale Systeme muss kontrolliert, dokumentiert und rückverfolgbar sein
- VPNs oder direkte Verbindungen sind oft zu aufwändig oder sicherheitstechnisch bedenklich
- Es wird eine Lösung benötigt, die sowohl APIs als auch klassische Dateischnittstellen oder OT-Systemeunterstützt
Ein Cloud Connector schafft hier einen geschützten Kanal, über den Cloud-Dienste auf lokale Daten und Prozesse zugreifen können – ohne direkte Sichtbarkeit auf interne Netzwerke.
Typische Einsatzszenarien
- Eine Cloud-basierte HR-Anwendung ruft Mitarbeiterdaten aus einem lokal betriebenen SAP-System ab
- Ein Webportal sendet Rechnungen im XRechnungsformat an ein DMS, das in der Behörde On-Premise betrieben wird
- Eine IIoT-Plattform in der Cloud verarbeitet Sensordaten, die per MQTT vom lokalen Shopfloor übermittelt werden
- Ein Dashboard in der Cloud liest Energieverbrauchsdaten aus OT-Systemen aus, die nur über den Connector erreichbar sind
Technische Anforderungen und Sicherheitsaspekte
Ein Cloud Connector muss je nach Einsatzumfeld:
- OAuth, JWT oder andere Authentifizierungsmechanismen unterstützen
- Protokolle wie REST, SOAP, FTP, SFTP, MQTT oder WebSockets verarbeiten
- Sich in bestehende Monitoring-Systeme integrieren lassen (z. B. zur Anzeige in einem zentralen Dashboard)
- Updates, Patch-Management und API-Versionierungen verwaltbar halten
- Audit- und Logging-Funktionen bereitstellen
Vorteile auf einen Blick
Sichere Kommunikation zwischen Cloud und On-Premise
Keine direkte Netzwerkanbindung notwendig
Zugriffssteuerung auf Objektebene
Geeignet für Legacy- und moderne Schnittstellen
Entlastung der IT durch zentrale Governance und Wiederverwendbarkeit
Fazit
Ein Cloud Connector ist kein Luxus, sondern ein strategisches Werkzeug in jeder hybriden Architektur. Er schafft eine sichere und skalierbare Brücke zwischen Cloud und lokalem System – und schützt dabei gleichzeitig Ihre Daten, Prozesse und Infrastruktur. Gerade für Organisationen mit hohen Anforderungen an Sicherheit, Transparenz und Datenkontrolle ist er ein unverzichtbarer Baustein moderner Integration.
Tags: