Bevor eine neue technische Plattform eingeführt wird, wollen Unternehmen sicherstellen, dass sie den eigenen Anforderungen gerecht wird – funktional, technisch und wirtschaftlich. Ein Proof of Concept (PoC) bietet die Möglichkeit, genau das in einem klar definierten Rahmen zu validieren. Ziel: Risiken minimieren, Erwartungen abgleichen und Entscheidungsgrundlagen schaffen. 

Was ist ein PoC?

Ein PoC ist ein zeitlich und fachlich begrenztes Testvorhaben, das zeigen soll, ob eine bestimmte Lösung unter realistischen Bedingungen im Unternehmen funktionieren kann. Im Kontext von Integrationsarchitekturen geht es dabei häufig um: 

  • Systemanbindung (z. B. ERP, DMS, CRM) 
  • Performance unter Produktionsbedingungen 
  • Mapping-Logik und Datenvalidierung 
  • Monitoring, Fehlerhandling und Reporting 
  • Low Code/No Code-Einsatz und Governance-Integration 

Typischer Ablauf eines PoC

Zieldefinition und Use Case-Auswahl

Gemeinsam mit Fachbereich und IT wird ein konkreter Anwendungsfall gewählt – etwa eine ERP-Anbindung oder eine API zu einem CRM-System. Wichtig: Der Use Case sollte überschaubar, aber realitätsnah sein. 

Systemumfeld aufsetzen

Dazu gehören u. a.: 

  • Testdaten in JSON oder XML 
  • Anbindung per REST oder SOAP 
  • Authentifizierung (z. B. via OAuth) 
  • Rollenspezifisches Monitoring und Dashboard 

Testimplementierung

Die Schnittstelle wird eingerichtet, ein Mapping definiert, und der Datenfluss übermittelt – inklusive Validierung und Logging. 

Evaluationsphase

Fachlich und technisch wird geprüft, ob: 

  • die Daten korrekt transformiert wurden, 
  • das Monitoring transparent genug ist, 
  • Dashboards relevante KPIs darstellen, 
  • Fehler nachvollziehbar und behebbar sind, 
  • und der Implementierungsaufwand realistisch bleibt. 

Review & Entscheidung

Basierend auf den Ergebnissen wird gemeinsam bewertet, ob die Plattform für den produktiven Einsatz infrage kommt – ggf. mit Erweiterungen. 

Erfolgsfaktoren für einen PoC

  • Klare Zielsetzung mit messbaren Erfolgskriterien 
  • Technisch sinnvolle Begrenzung des Umfangs 
  • Einbindung beider Seiten: IT & Fachbereich 
  • Zeitliche Festlegung – PoCs dürfen keine Dauerprojekte sein 
  • Daten- und Mappingqualität als zentrales Kriterium 

Typische Risiken vermeiden

Risiko Lösung
zu theoretische Use Cases Auswahl praxisnaher Prozesse
fehlende Testdaten vorab abgestimmte Szenarien mit realitätsnaher Struktur
fehlende Dokumentation Sauber beschriebene Anforderungen, Rollen, KPIs
Unklare Entscheidungswege Frühzeitiges Commitment der Stakeholder sichern

 

Fazit

Ein Proof of Concept ist kein rein technischer Probelauf, sondern ein strategisches Werkzeug zur Entscheidungsfindung. Wer ihn methodisch vorbereitet und realistisch umsetzt, kann schnell und fundiert bewerten, ob eine neue Plattform wirklich passt – in Technik, Governance und operativer Umsetzung.

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