Open APIs – also öffentlich dokumentierte und standardisierte Schnittstellen – spielen eine zentrale Rolle in modernen Integrationsstrategien. Sie ermöglichen es, Daten und Funktionen systemübergreifend nutzbar zu machen – sicher, effizient und zukunftssicher. 

Im Kern geht es darum, wie Unternehmen und Organisationen intern und extern vernetzter und gleichzeitig unabhängiger arbeiten können. Denn APIs bilden die Grundlage für viele Digitalisierungsprojekte – ob beim Datenaustausch zwischen ERP und DMS, bei der Prozessintegration mit externen Partnern oder bei der Umsetzung gesetzlicher Anforderungen wie XRechnung oder EGVP. 

Was ist eine Open API? 

Eine Open API (auch: Public API) ist eine Schnittstelle, die öffentlich dokumentiert ist und nach klaren Standards funktioniert – etwa nach REST, JSON, OAuth oder OpenAPI-Spezifikation. Der Zugang ist oft frei, aber kontrolliert (z. B. per Authentifizierung oder API-Schlüssel). 

Typische Merkmale: 

  • Offene Dokumentation (z. B. Swagger UI) 
  • Standardisierte Datenformate (z. B. XML, JSON) 
  • Klare Versionierung 
  • Zugriff über das Internet oder Intranet 
  • Interoperabilität mit Drittsystemen 

Warum sind Open APIs wichtig für Integration?

Die Systemlandschaft in vielen Unternehmen ist heterogen: Anwendungen, Datenbanken, Fachverfahren, IoT-Module oder Cloud-Dienste – oft von verschiedenen Herstellern. Ohne eine gemeinsame Sprache wird Integration teuer, unflexibel und fehleranfällig. 

Open APIs bieten: 

  • Einfache Anbindung von Systemen über standardisierte Endpunkte 
  • Reduktion von Medienbrüchen 
  • Automatisierbare Prozesse über Abteilungs- und Unternehmensgrenzen hinweg 
  • Wiederverwendbare Integrationen, statt individueller Punkt-zu-Punkt-Verbindungen 
  • Basis für Low-Code/No-Code-Tools, die APIs „verbrauchen“

Wo kommen Open APIs in der Praxis zum Einsatz? 

Beispiele aus dem Unternehmensalltag: 

  • ERP-Integration über REST-basierte APIs mit DMS, CRM oder OT-Systemen 
  • Cloud-Dienste wie E-Mail, Kalender, Dateispeicher über öffentliche APIs eingebunden 
  • Verwaltungsprozesse über Standardschnittstellen wie EGVP, XÖV oder XRechnung 
  • IoT/IIoT-Anwendungen mit Echtzeitdatenübertragung via MQTT 
  • Self-Service-Portale mit API-gestützter Anbindung an Backend-Systeme 

Vorteile für IT, Fachabteilungen und Entscheider:innen

Für IT-Abteilungen:

  • Einfachere Wartung und geringerer Integrationsaufwand 
  • Schnellere Umsetzung neuer Anforderungen 
  • Besseres Monitoring und Fehlerhandling 

Für Fachbereiche

  • Mehr Autonomie bei der Prozessgestaltung 
  • Schneller Zugriff auf Daten 
  • Integration externer Dienste ohne lange Projektzeiten 

Für CIOs & Geschäftsleitung

  • Zukunftsfähige Architektur 
  • Schnellere Time-to-Market bei digitalen Vorhaben 
  • Reduktion von Schnittstellenkosten und Komplexität 

Gerade in Organisationen mit hoher Systemvielfalt und begrenzten Ressourcen – wie im German Mittelstand, bei Hidden Champions oder in der öffentlichen Verwaltung – schaffen Open APIs die notwendige Flexibilität und Skalierbarkeit. 

Welche Herausforderungen sind zu beachten? 

  • Governance und Sicherheit: APIs müssen abgesichert (z. B. über OAuth) und kontrolliert versioniert werden 
  • Dokumentationsaufwand: Verständliche, konsistente API-Beschreibungen sind essenziell 
  • Ressourcenbedarf: Der Aufbau einer API-Strategie braucht Know-how und Kapazität 
  • Komplexität bei Legacy-Systemen: Alte Anwendungen sind oft nicht API-fähig – hier braucht es zusätzliche Mapping-Logik 

Fazit

Open APIs sind keine technologische Spielerei – sie sind eine strategische Grundlage für Integration. Sie machen Daten verfügbar, Prozesse flexibel und IT-Strukturen zukunftssicher. Wer auf offene Schnittstellen setzt, schafft die Basis für Automatisierung, digitale Geschäftsmodelle und nachhaltige Skalierbarkeit. 

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