In der Systemintegration ist sichere Authentifizierung ein zentrales Element, um den Zugriff auf Anwendungen, Schnittstellen und Datenquellen zu steuern. Gerade bei der Verbindung von ERP-Systemen, Fachverfahren, Cloud-Services, IoT-Geräten oder DMS ist es entscheidend, dass nur autorisierte Benutzer:innen oder Systeme kommunizieren dürfen. Moderne Integrationslösungen unterstützen daher eine Vielzahl von Authentifizierungsmechanismen – passend zu Sicherheitsniveau, IT-Architektur und Compliance-Anforderungen. 

Warum ist Authentifizierung so wichtig?

  • Verhindert unbefugten Zugriff auf sensible Daten 
  • Schützt interne Systeme vor Manipulation durch externe Anwendungen 
  • Erfüllt Compliance-Vorgaben wie DSGVO, KRITIS, OZG, XÖV 
  • Macht Integrationen nachvollziehbar, auditierbar und steuerbar 

Ein fehlendes oder schwaches Authentifizierungsverfahren kann zur größten Schwachstelle einer Integration werden – besonders bei Cloud- und Webservice-basierten Architekturen. 

Gängige Authentifizierungsmechanismen in der Integration

OAuth 2.0

  • Weit verbreiteter Standard für API- und Webservice-Authentifizierung 
  • Nutzt Access Tokens mit definierter Gültigkeit 
  • Unterstützt rollenbasierte Rechte, Mandantenfähigkeit, sichere Token-Übertragung (via HTTPS, TLS) 
  • Besonders geeignet für REST-APIs, Microservices, Cloud-Services und Mobile Apps 

OpenID Connect

  • Erweiterung von OAuth 2.0 um Benutzeridentitäten 
  • Ermöglicht Single Sign-On (SSO) über z. B. Microsoft, Google, Behördenportale 
  • Wichtig für Endnutzer-Authentifizierung bei Portalen oder Self-Service-Lösungen

LDAP / Active Directory

  • Authentifizierung gegen zentrale Verzeichnisdienste 
  • Besonders in kommunalen Verwaltungen, KRITIS und klassischen IT-Infrastrukturen verbreitet 
  • Unterstützt Gruppenrechte, Hierarchien, Mandantentrennung

Basic Auth & API Keys

  • Einfache Authentifizierungsmethoden für weniger sicherheitskritische Szenarien 
  • Verwendung in internen Systemen oder Übergangsschnittstellen 
  • Kombination mit IP-Whitelisting oder VPN empfehlenswert 

Zertifikatsbasierte Authentifizierung (mTLS)

  • Besonders sicher bei systemkritischen Prozessen 
  • Einsatz in Bereichen mit hohem Schutzbedarf – z. B. bei XÖV, EGVP, XRechnung 
  • Ermöglicht beidseitige Authentifizierung von Client und Server 
 

Ergänzende Sicherheitsmechanismen

  • Token Refresh, Ablaufsteuerung, Zugriffslimits 
  • Audit-Trails, Logging aller Authentifizierungsvorgänge 
  • Monitoring-Dashboards für Echtzeit-Kontrolle 
  • Integration in Security Information and Event Management (SIEM)-Systeme 

Praxisbeispiele

  • Cloud-CRM authentifiziert über OAuth 2.0 → Daten fließen ins ERP-System 
  • Externe Bürgerportale nutzen OpenID → Anträge gelangen sicher ins Fachverfahren 
  • Maschinenzugriff erfolgt per mTLS + MQTT → Echtzeitdaten gelangen in ein zentrales Dashboard 
  • Zugriffsrechte werden rollenbasiert über LDAP gesteuert → Zugriff auf DMS und E-Akte 

Fazit

Sichere Authentifizierung ist die Basis jeder nachhaltigen Integration. Sie schützt Daten, stärkt das Vertrauen in digitale Prozesse und stellt die Weichen für rechtssichere und skalierbare IT-Architekturen. Die Wahl des richtigen Mechanismus hängt von Ihrer Systemlandschaft, Ihrem Sicherheitsbedarf und Ihren Compliance-Anforderungen ab. 

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